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Zur Situation der Medien in Bulgarien

Die Situation der Medien in Bulgarien mit Blick auf deren zivilgesellschaftlichen Beitrag behandeln Christiana Christova und Dirk Förger in ihrem in den KAS-Auslandsinformationen 3/2008 erschienenen Beitrag.

Um die Medienlandschaft Bulgariens steht es nach Ansicht der Autoren nicht zum Besten – trotz zweier Jahrzehnte Distanz zum Fall des Kommunismus und eines von zahlreichen Medien vereinbarten Ethik-Kodex, der von Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde, von Zensurfreiheit und redaktioneller Unabhängigkeit spricht. Als Handelsgesellschaften registriert, entziehen sich die Medien in der Regel einer Kontrolle ihrer Finanzierungsquellen. Ausländische Investoren fördern zwar die Modernisierung etwa der Printmedien, behindern aber durch ihre Preisgestaltung die Etablierung einer unabhängigen Presse. Beherrscher des Printmedienmarktes sind die WAZ-Gruppe mit Produkten wie Trud, 24 tschassa und 168 tschassa sowie das auf Wirtschaftsthemen spezialisierte Verlagshaus Economedia. Im Rundfunk- und TV-Bereich, der durch das Hörfunk- und Fernsehgesetz reguliert ist, wacht der Rat für elektronische Medien über die Einhaltung von Bestimmungen etwa zu Werbung, Urheberrecht und Jugendschutz. Doch fördern weder die Politik des Rats selbst noch die Besitzverhältnisse der Einzelmedien deren tatsächliche Freiheit und programmatische Souveränität. Als weitgehend unabhängig gilt allenfalls das Internet. Die Zeiten sind nicht günstig für anspruchsvolle Medien und einen selbstbewussten, investigativen Journalismus in Bulgarien. Zu hoffen bleibt nach Ansicht der Autoren nur, dass die zunehmende Verwurzelung des Landes in Europa auf lange Sicht positiv wirkt.

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